1033. radioattac - Sendung, 20. 03. 2023

 

Wir hören einen Bischof

 

Heute gibt es eine Premiere: Wir hören einen Bischof.
Dieses Gespräch ist eine Art Reflexion von Bischof Kräutlers Lebenswerk und seinem unermüdlichen Einsatz für benachteiligte Menschen. Über 50 Jahre engagiert sich "Dom Erwin" nun schon für den Schutz des Regenwaldes und für die Rechte der Indigenen. Auch Morddrohungen konnten ihn nicht abbringen. Er fühlt sich gemeinsam mit den Indigenen verantwortlich für ihr Land. Im Rahmen des 7. Pioneers of change online summit sprach Hemma Rüggen mit diesem etwas anderen Bischof.

 

Nun, wie hieß es vor einigen Jahrzehnten: „Alle Macht der Fantasie!“ Also stell ich mir vor, ein Bischof geht in Wien mit bei einer Demonstration für eine bessere Welt.

Redaktion: Gerhard Gutschi


1032. radioattac - Sendung, 13. 03. 2023

 

"4 Tage Arbeit, 3 Tage frei"

 

Internationale Feldversuche mit Tausenden Beschäftigten aus verschiedenen Branchen zeigen: Die 4-Tage-Woche ist möglich. Kürzer arbeiten bei vollem Lohnausgleich ist das Arbeitsmodell der Zukunft.

Kontrast AT hat mit nationalen und internationalen Expertinnen und Experten und Firmen gesprochen und ihnen genau die Fragen gestellt, die in der heißen Debatte um unsere Arbeitszeit am häufigsten aufkommen. Darunter: Andrew Barnes, Philipp Frey, Martin Marterbauer und Katharina Mader.

Kontrast AT

4-tage-woche-doku

Redaktion: Gerhard Gutschi

 


1031. radioattac - Sendung, 06. 03. 2023

 

"Weg vom Gas!"

 

KauzPod

Hier dreht sich alles darum, was in unserer derzeitigen Lebens- und Arbeitsweise ökologisch, wirtschaftlich und sozial schiefläuft, welche solidarischen Alternativen es schon gibt und wie wir letztere weiter aufbauen können. Dabei bewegen wir uns entlang unterschiedlicher Schwerpunkte, wie etwa Ernährung und Landwirtschaft, Care, Mobilität, globale Ungerechtigkeiten usw. Zu diesen Themen interviewen wir Expert*innen und Menschen, die bereits solidarische Alternativen leben und umsetzen. Der KauzPod erscheint 1- mal im Monat und ist Teil des Projekts KAUZ – der Werkstatt für Klima, Arbeit und Zukunft. Da wir eng mit unseren Partner*innen der Universität Bolzano und Škola Dante zusammenarbeiten, erscheinen einige der Episoden auf Englisch, Italienisch oder Kroatisch.
https://kauzpod.podigee.io/
https://kollektiv-periskop.org/kauz/

 

Redaktion: Gerhard Gutschi

 

 


1030. radioattac - Sendung, 27. 02. 2023

 

„Parole! Ein politischer Aschermittwoch"

 

Fast eine Woche ist es her, dass FPÖ-Chef Herbert Kickl seine unsägliche Aschermittwochsrede gehalten hat. Hier nochmals etwas daraus zu wiederholen hielte ich genauso für unsäglich. Zu Hilfe kommen da die Gebrüder Moped:

Barbara Blaha und Marlene Engelhorn als Kabarettistinnen? Alles ist möglich: Die Gebrüder Moped haben Millionenerbin Engelhorn und Momentum-Chefin Blaha zu „Parole! Ein politischer Aschermittwoch im Kabarett“ eingeladen. Ein Kabarettprogramm über Reichtum, Vermögen und Barbara Blaha in ihrer Paraderolle als "Republik Österreich".
Eingeleitet von Franz Stanzl, einem der Moped-Brüder:

Ist doch nicht so schwer zu verstehen – möchte ich meinen!
Nun - im 2. Teil unserer Sendung begeben wir uns auf die Straße, eingerahmt vom Bürgerlied von Hannes Wader.

 

Redaktion: Gerhard Gutschi

 


1029. radioattac - Sendung, 20. 2023

 

"morgenrot"

 

1. Wie heißt es so schön: “Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“ Das fällt mir ein, wenn ich an die in Gründung befindlichen Genossenschaft morgenrot denke. Auf deren homepage heißt es:
"Wir sind eine Genossenschaft, wo Kund:innen und Produzent:innen einander auf Augenhöhe begegnen und jede:r eine Stimme hat. morgenrot steht für den gemeinsamen Aufbruch, um ein Lebensmittelsystem zu schaffen, das ökologisch und sozial nachhaltig und wertschätzend ist. Konkurrenz und Gewinnmaximierung sehen wir als überholtes Gesellschaftsmodell. Wir sind überzeugt, dass wir miteinander im direkten Austausch die besten Lösungen finden." Unsere Kollegin Elke Schraik hat mit den GründerInnen gesprochen.
morgenrot
2. Manchmal muss man lästig bleiben. Daher einen weiteren Ausschnitt aus dem Solidaritätsabend für die Wiener Zeitung.

Redaktion: Gerhard Gutschi, Elke Schraik

 


1028. radioattac - Sendung, 13. 02. 2023

 

Patriachale Belastungsstörung

 

Im HAYMON Verlag erschien kürzlich das Buch der feministischen Podcasterin BEATRICE FRASL: PATRIARCHALE BELASTUNGSSTÖRUNG. Von unab-hängiger Medienmacherin zu unabhängiger Medien-macherin sozusagen sprach Sabine Weninger-Bodlak mit der Autorin über Belastungen, die trotz Gleichstellungsarbeit immer noch vermehrt Frauen betreffen. Psychische Gesundheit ist politisch und sie geht uns alle an! Die Sendungsproduktion erfolgt am Tag 20 Jahre nach dem ersten radio%attac Tref-fen. Eine andere Welt ist möglich heißt es und das Buch von Beatrice Frasl ist Beleg für die Notwendig-keit vieler Systemverbesserungen hinsichtlich Ge-schlecht, Klasse und Psyche. Anlässlich des bevor-stehenden 14. Februar und ONE BILLION RISING bildet BREAK THE CHAIN von Tena Clark die musikalische Abwechslung.

Podcast große Töchter: https://grossetoechter.podbean.com

Frauen- und Mädchenberatungsstellen in Österreich: https://www.frauenberatung.gv.at

Beratungsstellen für Männer: https://www.maennerinfo.at

 

Redaktion: Sabine Weninger-Bodlak

 

 


1027. radioattac - Sendung, 06. 02. 2023

 

"SAG NEIN!"

 

1.) Heute gibt’s den 2. Teil des Solidaritätsabends aus der Wiener Kulisse für den Erhalt der Wiener Zeitung vom 22. Jänner. Es moderierte Dr. Astrid Zimmermann.
2.) Wie heißt es so schön: „Humor ist, wenn man trotzdem lacht!“ – auch wenn einem manchmal das Lachen im Hals stecken bleiben möchte. Noch weniger zum Lachen ist die Aussage von Herrn Waldhäusl, Landesrat der FPÖ. Er meinte zu Schülerinnen mit Migrationshintergrund der 6. Klasse einer AHS, wären sie nicht hier, wäre Wien noch Wien. Dazu fällt mir Konstantin Wecker ein: „Sag nein!“
3.) Und abschließend noch die Zeilen des Theologen Martin Niemöller. Er war von 1938 bis 1945 Häftling im KZ Sachsenhausen.

 

Redaktion: Gerhard Gutschi

 


1026. radioattac - Sendung, 30. 01. 2023


"Rettet die Wiener Zeitung"

 

Heute beschäftigen wir uns mit der ältesten Zeitung der Welt. Sie soll als Printmedium bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt werden.
Aber - Österreichs Kulturprominenz wehrt sich gegen das von der Regierung geplante Ende der "Wiener Zeitung" als gedruckte Tageszeitung. Am 22. Jänner fand deshalb in der Kulisse in Wien die Solidaritätsveranstaltung "Rettet die 'Wiener Zeitung'" statt.
"Wir wollen verhindern, dass jemand wegen der Feiertage mit einem Ende der Proteste rechnet und klammheimlich der Gesetzesentwurf unverändert zur Beschlussfassung vorgelegt wird", erklärte der Kabarettist Thomas Maurer. Auch Josef Hader tritt gegen die Pläne der türkis-grünen Regierung auf (Zitat): "Moderne Demokratie und unabhängige Zeitungen sind in blutigen Revolutionen gemeinsam entstanden und bedingen einander. Deswegen würde es der österreichischen Regierung gut anstehen, die derzeit älteste Zeitung der Welt weiter fortbestehen zu lassen".
Wir bringen heute den ersten Teil einer Aufzeichnung der Solidaritätsveranstaltung „Rettet die Wiener Zeitung".

Redaktion: Gerhard Gutschi

 


1025. radioattac - Sendung, 23. 01. 2023

 

"Wie kommen wir da raus?"

 

Die jüngsten Klimaproteste – Stichwort „Ankleben“ und „Bilder anschütten“ - werden medial heftig diskutiert. Weit weniger verhandelt werden die Anliegen dahinter. Um die geht es in der Folge „SunriseOrange“ mit Klimapolitik-Professor Reinhard Steurer: Reinhard Steurer, Jahrgang 1971, ist Professor für Klimapolitik an der Boku Wien. Als „Scientist for Future“ solidarisiert er sich mit der Klimaprotest-Bewegung. Sein Einsatz beruht auf wissenschaftlich belegbaren Fakten der Klimaforschung – und dem Wunsch, seinen Enkeln sagen zu können, er habe sich für die Erhaltung unserer Zivilisation eingesetzt. Mit ihm sprach Christian Schütz in seiner Sendereihe „Sunrise Orange“ auf Orange 94.0. Wir bringen einen Ausschnitt.

2. Beitrag: Sicherlich kennen viele das Gefühl, mit einem Menschen innerlich verbunden zu sein. Mir geht es so mit einem Journalistenkollegen: Karim El-Gawhary. Er leitet das Nahostbüro des ORF in Kairo. Kürzlich bekam er das Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich. Als ich seine Dankesrede hörte, wurde mein Gefühl bestätigt.

Redaktion: Gerhard Gutschi

 


1024. radioattac - Sendung, 16. 01. 2023

 

"Die Letzte Generation"

 

In den letzten Wochen waren die Medien voll von Diskussionen über KlimaaktivistInnen oder KlimaterroristInnen, je nachdem, wem man zugehört hat. Wir wollen einfach die Betroffenen zu Wort kommen lassen. Samuel, Tim & Lotta von die Letzte Ge-neration: Kurz zusammengefasst meinten sie: „Unser Vorhaben ist kein blinder Aktionismus. Im internationalen Netzwerk der Letzten Generation entstehen gerade überall auf der Welt ent-schlossene Widerstands-Kampagnen. Gut durchdacht, basierend auf sozialwissenschaftlichen Erkenntnissen und einem Mut zur Wahr-heit und aufrichtiger Menschlichkeit. Unser Widerstand ist ein Akt der Verzweiflung am Scheideweg der Menschheitsgeschichte.“

Redaktion: Gerhard Gutschi

 


1023. radioattac - Sendung, 09. 01. 2023

 

"Das Ende des Kapitalismus" I.

 

Der Kapitalismus ruiniert Klima und Umwelt, sodass die Menschheit nun existenziell gefährdet ist. »Grünes Wachstum« soll die Rettung sein. Wirtschaftsexpertin und Bestseller-Autorin Ulrike Herrmann widerspricht in ihrem neuen Buch „Das Ende des Kapitalismus“.
Die Industrieländer müssen sich von Wachstum und damit auch von Kapitalismus verabschieden. Aber wie soll man sich dieses grüne Schrumpfen vorstellen? Attac Österreich, Degrowth Vienna und ÖH Uni Wien luden zur Buchpräsentation und Diskussion mit:
- der Journalistin und Autorin Ulrike Herrmann
- Lisa Mittendrein von Attac Österreich
- Manuel Grabenjak von Degrowth Vienna
- und Helene Schuberth, Chefökonomin des ÖGB
Moderation: András Szigetvari, Der Standard

Das war der erste Teil. Den 2. Teil gibt es unter: https://cba.fro.at/589929

Redaktion: Gerhard Gutschi (Willi Zwirner, Max Hollweg)

 

 


1022. radioattac - Sendung, 02. 01. 2023

 

"Man muss mit allem rechnen!"

 

Am 7. Februar ist Safer Internet Day 2023 und überhaupt, der ganze Monat Februar dient als Aktionsmonat.

Einstimmen können sie sich da: https://www.saferinternet.at/ und dort: https://www.saferinternet.at/projekte/safer-internet-day-sid/safer-internet-day/.

Eine Terminvorschau für weit später in diesem jungen Jahr: Oktober 2023, Prof. Dr. Gerald Hüther kommt zum Entrepreneur Summit nach Berlin. „Wer nichts unternimmt, verliert seine Lebendigkeit“ lautete der Vortrag vom vergangenen Summit, wo es auch um Koheränz ging. Etwas, das wir 23 bestimmt gut brauchen werden. Danach Prof. Dr. Peter Kruse zu der Frage, wie Menschen auf wachsende Komplexität reagieren.

 

 

 

 

 

Redaktion: Sabine Weninger-Bodlak

 


1021. radioattac - Sendung, 26. 12. 2022

 

Rücktöne – bye 2022

 

 

In der letzten Sendung des Jahres 2022 hören sie das Interview von Sabine Weninger-Bodlak mit Ivonne Widler, der Autorin des Buches: „Heimat bist du toter Töchter“ aus dem sie im Rahmen der diesjährigen 16 Tage gegen Gewalt an Frauen in der Kurdirektion Buchhandlung in Bad Ischl gelesen hat.

Im Anschluss Robert Misik, der sein Videoformat „FS Misik reloaded“ nun unter zackzack.at fortsetzt: Merry Crisis and a Happy New Fear, der Titel seines Abschlussbeitrages. Zur Gänze hier nachzuhören: https://www.youtube.com/watch?v=V6qyCnuCTLg
R.I.P. Maxi Jazz, Musik von Faithless: We come 1
Sendungsproduktion: Sabine Weninger-Bodlak

 


1020. radio%attac Sendung, 19. 12. 2022

 

 

 

In der vorletzten Sendung des Jahres wird die Korruptions-thematik gestreift. Gerade ist die Fussball WM in Katar zu Ende gegangen, und es war eine umstrittene WM. Ein Korruptions-skandal auf EU Parlamentsebene verleiht dem runden Leder keine schöne Optik. Dabei ist das so neu gar nicht, waren Fifa und so doch auch schon bei den Panama Papers Thema. Doch dann nimmt die Sendung eine Wendung, denn ein Anruf von Sylvia Ritt vom Medienportal bringt eine andere Thematik ins Sendungsspielfeld – plötzlich wird die Sendungsmacherin zur Befragten und verrät, dass radio%attac Mitmacher*innen sucht.
Musik: „Sepp Blatter Song“ Extra 3, „Zeit dass sich was dreht“ Herbert Grönemeyer, EMI.
Im Namen der Redaktion wünschen wir Ihnen ein wunderschönes Weihnachtsfest!

 

Produktion: Sabine Weninger-Bodlak

 


1019. radioattac - Sendung, 12. 12. 2022

 

"Das Ende des Kapitalismus" II.

 

Der Kapitalismus ruiniert Klima und Umwelt, sodass die Menschheit nun existenziell gefährdet ist. »Grünes Wachstum« soll die Rettung sein. Wirtschaftsexpertin und Bestseller-Autorin Ulrike Herrmann widerspricht in ihrem neuen Buch „Das Ende des Kapitalismus“.
Die Industrieländer müssen sich von Wachstum und damit auch von Kapitalismus verabschieden. Aber wie soll man sich dieses grüne Schrumpfen vorstellen? Attac Österreich, Degrowth Vienna und ÖH Uni Wien luden zur Buchpräsentation und Diskussion mit:
- der Journalistin und Autorin Ulrike Herrmann
Lisa Mittendrein von Attac Österreich
Manuel Grabenjak von Degrowth Vienna
- und Helene Schuberth, Chefökonomin des ÖGB
Moderation: András Szigetvari, Der Standard

In diesem 2. Teil geht es um Auswege. O-Töne f. Attac Österreich, Redaktion u. Postproduktion: Sabine Weninger-Bodlak 


1017. radioattac - Sendung, 28. 11.12022

 

16 Tage gegen Gewalt an Frauen

 

 

TRIGGER WARNUNG!!! In dieser Sendung geht es um Gewalt gegen Frauen. Wenn Sie von Gewalt betroffen sind, können Sie sich Hilfe holen. 24h, anonym und kostenlos ist die Frauenhelpline erreichbar: 0800 222 555

Häusliche Gewalt ist ein Riesen Thema in Österreich. Allein in diesem Jahr sind bereits 28 Frauen, darunter ein Kind durch Männer, Partner, ehem. Partner aus dem persönlichen Umfeld ermordet worden. Im ersten Halb-jahr gab es rund 7.200 Betretungsverbote.
In der Zeit vom 25. November bis 10. Dezember finden international die 16 Tage gegen Gewalt statt. In Österreich beteiligen sich neben Frauenbera-tungsstellen, Gewalt- und Opferschutzeinrichtungen auch Gemeinden, Behörden und Handelsbetriebe.
Mit vielen Aktionen wird auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam gemacht. Fahnen wurden aufgezogen, Gebäude werden orange beleuchtet, Lesungen und Installationen ziehen sich durch das ganze Land.
Hanife Adaa wurde vor kurzem neben anderen als Österreicherin des Jahres ausgezeichnet. Seit Jahren hilft sie Frauen mit ihrem Verein „yetisbacim“, dem sie als Obfrau vorsteht. Unbürokratisch und sofort. Sie möchte etwas zurückgeben, weil sie die Gewalt überlebt hat.
Sabine Weninger-Bodlak hat mit ihr gesprochen.

Wenn Sie yetisbacim finanziell unterstützen möchten:
Yetis Bacim Verein
IBAN: AT81 1200 0100 2322 5898
BIC: BKAUATWW

24 Stunden Beratung für Männer in Krisensituationen: 0800 246 247
www.maennernotruf.at

Musik:
Eko Fresh, Stärker als Gewalt
Ranzratte, FSMN

Redaktion: Sabine Weninger-Bodlak

 


1016. radioattac - Sendung, 21. 11. 2022

 

"Ökozid" - Ulrike Herrmann

 

"Ökozid" ist Traktat, Drama und forensische Untersuchung – ein Gerichts-protokoll aus der Zukunft. Wir schreiben das Jahr 2034. Eine Koalition von 31 Staaten des Globalen Südens klagt vor dem Internationalen Gerichtshof gegen die Bundesrepublik Deutschland in der Hoffnung, ein Präzedenzurteil werde die Möglichkeit eröffnen, auch andere Industrienationen zur Verantwortung zu ziehen. Bisher galt der Klimawandel als eine Katastrophe in Zeitlupe. Ein Ver-brechen an der Zukunft, welches seine Beweise in der Gegenwart geschickt vertuscht.

Heute, 2022, hat sich die schleichende Katastrophe zu einem Wettlauf gegen die Zeit verwandelt. Die Wissenschaft ist sich einig, dass die Klimageschichte der kommenden Jahrhunderte in den nächsten 10 bis 15 Jahren geschrieben wird. Das ist der Zeitraum, der zum Handeln bleibt. Über 1400 Gerichtsver-fahren werden gerade weltweit geführt, um Politiker:innen, Verwaltungen und Industrie zum Handeln zu zwingen, doch die globale Ver-antwortung wird ausgeblendet. Was wird geschehen, wenn in einer nicht allzu fernen Zukunft Richter:innen über die Versäumnisse der Vergangenheit urteilen? Wenn sie beschließen, dass sich die Völkergemeinschaft von nun an dem Grundrecht der Natur auf Unversehrt-heit unterordnen muss, um ein menschenwürdiges Leben für alle zu ermöglichen?

Während Holland überflutet wird, Deutschland austrocknet und Millionen von Menschen auf der Flucht sind, wird im Saal verhandelt, wer für die unumkehrbare Entwicklung verantwortlich ist, wie Gerechtigkeit geschaffen werden kann und wer die Kosten dafür tragen muss. Das Gerichtsdrama von Andres Veiel und Jutta Doberstein wird am Schauspiel Stuttgart uraufgeführt.

Ulrike Herrmann hielt in "Ökozid" als Gastrednerin ein Statement im Rahmen der auf der Bühne etablierten Gerichtsverhandlung. Sie ist Wirtschaftsredakteurin bei der taz. Sie ist ausgebildete Bankkauffrau und hat an der FU Berlin Geschichte und Philosophie studiert.

Und zum Abschluss noch ein Resumee zur COP27 in Ägypten von Klimaaktivistin Luisa Neubauer.

 

Redaktion: Gerhard Gutschi


1015. radioattac, 14. 11. 2022

 

„Angst und Angstmacherei“

 

Neoliberale Wirtschaftspolitik betrachtet Angst als mobilisierenden Faktor. Sie schürt Angst vor Altersarmut, sozialem Abstieg und dem bevormundenden Staat. Doch ist es das, was wir angesichts von Pandemie, Krieg und Klimakrise brauchen? Der Ökonom Markus Marterbauer und der Psychotherapeut Martin Schürz plädieren für eine Wirtschaftspolitik, die begründeten Ängsten gezielt entgegenwirkt, die Verängstigten bestärkt, Hoffnung weckt und Freiheit schafft. In einer Gesellschaft, in der Wenige Milliarden besitzen, darf es keine Armut geben, und es darf nicht mit Angstmacherei Politik betrieben werden. Ein Plädoyer für hohe Mindeststandards in einem besseren Sozialstaat, Löhne, von denen man gut leben kann, und eine Begrenzung des Reichtums.

Sie stellten ihr Buch „Angst und Angstmacherei“ vor kurzem vor.

 

 

 

Redaktion: Gerhard Gutschi


1014. radioattac - Sendung, 07. 11. 2022

 

Greenwashing, Öko-Rassismus und der Kampf um Klimagerechtigkeit

 

Kumi Naidoo über Greenwashing, Öko-Rassismus und den Kampf um Klimagerechtigkeit
Wir leben in der entscheidenden Phase der Menschheitsgeschichte, sagt Kumi Naidoo gegenüber Kontext TV. Die nächsten zehn Jahre entscheiden über unsere Zukunft. Es gäbe aber weiter eine große Kluft zwischen der Klimakrise und der Politik, während uns die Zeit weglaufe. Die Re-gierungen, oft gekauft von fossilen Industrien, bieten wie gewohnt nur Trippelschritte an, aber keine nachhaltige Transformation. Doch es gibt auch eine Welle an Widerstand gegen den falschen Kurs außerhalb der Verhandlungen. Naidoo unterstützt die Initiative „Non-Proliferation Treaty for fossil fuels“, getragen von hunderten zivilgesellschaftlichen Gruppen und Nobelpreisträger*innen, für einen Nichtverbreitungsvertrag für fossilie Brennstoffe. Jeder Cent, der noch in Fossile investiert werde, bedeute nämlich weitere Schulden für unsere Kinder.

Kumi Naidoo ist ein südafrikanischer Umwelt- und Menschenrechtsaktivist. Er war Generalsekretär von Amnesty International und Direktor von Greenpeace. Im Moment ist er Fellow an der Robert Bosch Academy in Berlin.

https://www.kontext-tv.de/de/Kumi_Naidoo_Oeko-Rassismus_Klimagerechtigkeit

 

Redaktion: Sebastian Ludyga, Gerhard Gutschi

 


1013. radioattac - Sendung, 31. 10. 2022

 

Die Utopie des Sozialismus - Kompass für eine Nachhaltigkeitsrevolution

 

Am 13. Oktober sprach die FALTER-Journalistin Barbara Toth in der Arbeiterkammer-Serien „Wiener Stadtgespräch“ mit Prof. Klaus Dörre. Titel: „Die Utopie des Sozialismus - Kompass für eine Nachhaltigkeitsrevolution“.
Prof. Klaus Dörre in seinem Buch: „Sozialistische Ideen des 21. Jahrhunderts müssen […] ihre Überzeugungskraft aus der Notwendigkeit einer Nachhaltigkeitsrevolution beziehen. Sie entstehen aus der Kritik an wirtschaftlich-technischer Überproduktivität. Zwar rebellieren auch sie gegen die Herrschaft des Kapitals, doch das nicht allein wegen der Ausbeutung von Lohnarbeit. Die Sozialismen des 21. Jahrhunderts präsentieren sich als Alternative zu einem »Imperialismus gegen die Natur«.“ Wir bringen einen Ausschnitt aus dem Gespräch.

 

 

 

 

Redaktion: Gerhard Gutschi

 


Sophie Elias-Pinsonnault
Sophie Elias-Pinsonnault

1012. radioattac - Sendung, 24. 10. 2022

 

Das globale Finanzwesen: Systeme der Ausbeutung

 

 

 

In dieser Folge analysieren Sophie Elias-Pinsonnault und Paolo Fornaroli, Studenten des Masterstudiums in Sozial-Ökologi-scher Ökonomie und Politik (SEEP) an der WU Wien, wie das globale Finanzsystem Menschen sowohl im Globalen Norden als auch im Globalen Süden ausbeutet. Sie gehen dabei auf die verschiedenen Aspekte des Systems ein, sowie seine Entstehungsgeschichte, um aufzuzeigen, dass dieses System menschengemacht ist und daher auch verändert werden kann.
Redaktion: Sophie Elias-Pinsonnault, Paolo Fornaroli

 

Playlist / Zusatzinfo:

Kokoroko: "Ti-Di"
Rita Payes: "Algo contigo"
Ed Motta: "Manuel"

 


1011. radioattac - Sendung, 17. 10. 2022

 

Future On Air

 

Wir erkennen an, dass gesellschaftliche Ungerechtigkeiten (Ausbeutung von Mensch und Natur, Rassismus, Sexismus ...) Ursachen für die aktuelle Klimakrise sind und letztere die be-stehenden Ungerechtigkeiten verstärken wird. In einer klima-gerechten Welt gibt es keinen Platz für die Unterdrückung von Menschen und Natur. Daher setzen wir uns für eine klimaneutra-le und SOZIAL GERECHTE Welt ein. So weit Fridays for future.

Wir bringen in unserer heutigen Ausgabe die letzte Sendung von „Future on air“.

 

 

Redaktion: Gerhard Gutschi, Veronika Ritter


1010. radioattac - Sendung, 10. 10. 2022

 

"Der Klimaschutz kostet uns nichts!"

 

Hans-Josef Fell - Stratege gegen Klimaschutzblockade
    Wir müssen so schnell wie möglich aus den Treibhausgasen aussteigen, um den Klimakollaps noch zu verhindern, sagt Hans-Josef Fell. Der Umstieg ist in zehn Jahren machbar: 100 Prozent Erneuerbare, 100 Prozent biologische Land- und Forstwirtschaft und 100 Prozent emissionsfreie Materialwirtschaft. Es ist im Kern eine Industrierevolution, die die Wirtschaft stimuliere, Arbeits-plätze schaffe, Energie günstiger mache und die Erde für die menschliche Zivilisation bewahre.
   Doch die Energierevolution wird weiter blockiert: von Parteien und Regierungen, die mit Schlagworten wie „Klimaneutralität“ weiter auf fossile Brennstoffe setzen. Gleichzeitig werden Erneuerbare mit Hinweis auf Ressourcenraubbau und Umweltverschmutzung diffamiert – auf der Grundlage von aufgebauschten Halbwahrheiten.
Der Mitautor des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes sagt: „Ich lasse mir das nicht mehr sagen, das geht nicht, sondern wir können das machen.“

Redaktion: David Gössmann (Kontext-TV), Gerhard Gutschi

 


ÖGB
ÖGB

1007. radioattac - Sendung, 19. 09. 2022

Werdet munter! Preise runter!

Unter diesem Motto rief der ÖGB am Samstag, dem 17. 09. 2022, zu landesweiten Protesten. Viele Menschen sind diesem Ruf gefolgt und haben bei Wind und Wetter ein Zeichen gesetzt. Grundsätzlich war man mit der Anzahl der Teilnehmer:innen zufrieden, „es können immer mehr sein“ hört man da und dort. Jung und Alt, auch Eltern sind mit ihren Kindern mit marschiert und haben die Solidarität mit Leben erfüllt. Sie leiden unter den hohen Preisen und kritisieren die Einmalzahlungen. Viele spüren die Teuerung bei Lebensmitteln, Mieten und besonders Strom- und Heizkosten bereiten den Menschen Sorgen.
„Löhne rauf“ ruft man in Richtung Lohnverhandlungen, die mit 19. 09. 22 beginnen und angesichts der Gewinnergebnisse mancher Betriebe soll ein ordentliches Stück vom Kuchen dorthin abgegeben werden, wo er gebacken wurde.

Entgegen mancher Befürchtungen (sogar der Nationalratspräsident war besorgt) verliefen die Demonstrationen ohne Zwischenfälle, was zweifelsohne der guten Organisation des ÖGB zuzuschreiben ist, der über viele Jahrzehnte eine professionelle Demonstrationskultur aufgebaut hat. Ordner und auch die Polizei waren gut koordiniert.
Am Samstag wurde österreichweit ein Grundrecht in einer Demokratie bemüht: die Demonstrationsfreiheit, dort ausgeübt, wo sie hingehört: auf der Strasse. Ein Mitmarschieren von Rechten war ausdrücklich nicht erwünscht, wie der oberösterr. Landessekretär des ÖGB, Stefan Guggenberger, am Beginn des Demozuges klarmachte.

Sabine Weninger-Bodlak war in Linz dabei und hat einige Stimmen für diese Ausgabe festgehalten.

 


1006. radioattac - Sendung, 12. 09. 2022

 

Jahre der Reparatur

 

Grüssie zur Ausgabe 1006.
Heute bringen wir die Keynote-Rede der kanadischen Journalistin, Kapitalismus- und Globalisierungskritikerin Naomi Klein auf dem Progressiven Internationalen Gipfel, der am 19. September 2020 stattfand. Wir haben diese Rede von acTVism Munich übernommen. In ihrer Online-Keynote für den Gipfel spricht Naomi Klein über die „progressiven“ und „internationalen“ Aspekte der Organisation Progressive Internationale. Sie blickt auf unsere düstere Gegenwart und betont die Notwendigkeit für die „Jahre der Reparatur“, in denen wir zu Solidarität und Fürsorge für die Menschen und die Welt um uns herum zurückkehren müssen. Sie beschreibt den Green New Deal als einen Rahmen für Überleben, Reparation und dem Schutz der Umwelt.

 

 

Redaktion: Gerhard Gutschi

 

 

 


1005. radioattac - Sendung, 05. 09. 2022

 

Lederjacke statt Anzug / ChemistS fOr future

 

Grüssie zur Ausgabe 1005. Lange hab ich überlegt, ob in radio%attac erstmals nach über 20 Jahren eine Antrittspressekonferenzrede eines Kandidaten zur Bundespräsidentenwahl ausgestrahlt werden soll. Geschunden von den unerträglichen Stehsätzen und Floskeln diverser Politiker und Politikerinnen, hab ich mich dafür ausgesprochen. Wie heißts bei radio%attac: Eine andere Welt ist möglich! Also, nun zu Dr. Dominik Wlazny. Zugegeben, es war ungewohnt, ohne Anzug und Krawatte und ohne „Wir beobachten das!“. Vielleicht eine andere Welt, die möglich ist!
Nun zu unserem zweiten Beitrag. Der Chemiker Prof. Dr. Sebastian Seiffert von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und Mitglied von Chemists For Future macht sich so seine Gedanken.

Redeaktion: Gerhard Gutschi

 


1004. radio%attac - Sendung, 29. 08. 2022

 

 "Tod und Mädchen"

 

In dieser Ausgabe unterhält sich Sabine Weninger-Bodlak mit der österr. Schriftstellerin und Drehbuchautorin Hilde Berger. Eine beeindruckende Frau, die zur Zeit der österreichischen Frauenbewegung ihre Karriere begonnen hat.

In ihrem Buch „Egon Schiele Tod und Mädchen“ (Hollitzer Verlag) widmet sie sich dem weltbekannten Künstler, gibt „seinen Frauen“ einen Namen und gibt Einblick in ihr Leben, zu einer Zeit, in der Frauen keine Stimme und einen eindeutigen Platz in der Gesellschaft hatten. Im Film zum Buch schrieb sie das Drehbuch und erhielt dafür 2017 eine Romy, gemeinsam mit ihrem Mann, Dieter Berner.

 

Musik: Max Raabe, "Für Frauen ist das kein Problem"

Redaktion: Sabine Weninger-Bodlak

 

 

 


1003. radioattac - Sendung, 22. 08. 2022

 

Alles teurer oder was?
Die Preise explodieren und die Teuerung ist bei den Menschen angekommen. Was hat der Strompreis mit Gaskraftwerken zu tun - Carsten Eckart von "Energiewirtschaft einfach" erklärt, was die Merit-Order ist. Am Samstag den 17.09.2022 ruft der ÖGB zu landesweiten Protesten gegen die Teuerung auf - "Preise runter!" heißt es da.
Attac macht einen Vorschlag und fordert einen Energie-Grundanspruch. Nähere Infos dazu: https://www.attac.at/news/details/energiepreise-attac-praesentiert-progressive-tarife-fuer-strom-und-gas

Redaktion: Sabine Weninger-Bodlak

Playlist:
Bertholt Brecht, Das Lied von der Unzulänglichkeit des menschlichen Strebens, 2:55
Geier Sturzflug, Bruttosozialprodukt, 3:05

 


1002. radio%attac - Sendung, 15. 08. 2022

“Lest das!” – Die junge Generation kommt zu Wort

Die Klimakrise und Umweltzerstörung sowie soziale Ungleichheit auf der ganzen Welt betreffen uns alle. Doch umso mehr müssen sich die jüngeren Generationen mit der Möglichkeit vertraut machen, in Zukunft in einer komplett veränderten Welt zu leben. Der story.one Verlag hat daher zusammen mit der Mutter Erde Initiative junge Menschen in Österreich aufgefordert, Texte zu ihren Ideen, Ängsten und Überlegungen zu den großen Herausforderungen unserer Zeit einzusenden. Daraus ist ein kurzes Buch mit dem Titel „Lest das!“ geworden, in dem eine verstärkte Wahrnehmung der Klimakrise sogar bei sehr jungen AutorInnen durchdringt. radio%attac hat sich mit Joan Wermann, deren Geschichte im Buch zu finden ist, getroffen. Ein Gespräch über Verantwortung, die Diskussion über individuelle oder strukturelle Lösungen zur Klimakrise, sowie Hoffnungslosigkeit aber auch Optimismus in der jungen Generation Österreichs.

 

Redaktion: Paolo  Fornaroli

 

 


nick-fewings-ka7REB1AJl4-unsplash
nick-fewings-ka7REB1AJl4-unsplash

1001. radio%attac - Sendung, 08. 08. 2022

 

Resilienz - die eigene Welt ist möglich

 

Was hilft Krisen zu überstehen? Seit den 1950 er Jahren ist Resilienz ein bekanntes Werkzeug, traumatische Ereignisse und Krisen zu überstehen. Egal wie groß oder wie klein die Krise ist (und das entscheidet erstmal die betroffene Person selbst) – Resilienz unterstützt. Das Anti-Stress-Team in Deutschland hat sich auf Burnout Prävention spezialisiert. Weil Resilienz auch da wichtig ist, habe ich einen Beitrag von Lea Halm für Sie ausgesucht, wo sie Resilienz einfach erklärt.

Weiterführende Infos: www.anti-stress-team.de

 

Die Psychologin Doktorin Eva Wlodarek hat das Psychologie-Ressort der Zeitschrift Brigitte (Grunder und Jahr) aufgebaut und beschäftigt sich seit über zwei Jahrzehnten mit Glück. Von ihr findet sich eine Vielzahl an Videos, die Orientierung in unterschiedlichsten Lebenssituationen geben können. Weitere Infos zu Doktorin Wlodarek: www.wlodarek.de

 

Besonders wichtig: Niemand muss alleine durch eine Krise. Es ist keine Schwäche, um Hilfe zu fragen. Eine Sitzung bei Psychotherapeutinnen oder Psychotherapeuten ist nichts, wofür Mensch sich zu schämen braucht. Eher das Nichtauseinandersetzen mit dem „Unguten“ birgt Gefahren, staut sich auf und kann katastrophale Folgen haben.

 

Das richtige Navigieren in einer VUCCA Welt kann, darf und muss jeder/jede für sich selbst herausfinden. Werte sind dabei besonders wichtig. Mit diesen hat sich Markus Hornung in seinem Buch „Der Abschied von der Sachlichkeit“ (BusinessVillage) besonders beschäftigt – der Buchtip für Interessierte!

 

Produktion & Moderation: Sabine Weninger-Bodlak

 

Playlist / Zusatzinfo:

 

Johannes Oerding, An guten Tagen, 4:07

Soap&Skin, What a wonderful World, 2:24

 


1000. radio%attac - Sendung, 01. 08. 2022

1000mal radio%attac

Herzlich willkommen zur 1.000. Sendung von radio%attac. Zu dieser historischen Sendung begrüßen Sie noch einmal recht herzlich Sabine Weninger- Bodlak und Gerhard Gutschi. Das eine andere Welt möglich ist, haben wir in den vergangenen 20 Jahren immer wieder hörbar gemacht. radio%attac ist 2003 angetreten, um einen Wandel zu fordern, zu fördern und zu be-gleiten, der nicht aufzuhalten war. 2019 warb die BIENNALE mit dem Satz: MAY YOU LIVE IN INTERESTING TIMES. Und wir leben in interessanten Zeiten, die aufreibend sind. Kräfte-zehrend und teilweise vollkommen verrückt. Demokratie er-scheint so gefährdet wie nie in der 2. Republik, aber auch in anderen Ländern in Europa sind gewisse Strömungen und ihre politischen Vertreter:innen mitten drin, regieren sogar, statt ver-pönt zu sein. Sie marschieren seit Jahren und diejenigen, die sich darüber empören werden als linke Spinner:innen abgetan. Sie marschieren nicht nur und skandieren, und schwenken ihre Fah-nen, sie posten, sie kommentieren, sie hassen auf der Strasse und im Netz. Wie sehr sie hassen und was sie damit anrichten hat am vergangenen Freitag einen katastrophalen Höhepunkt erreicht. Die Oberösterreichische Ärztin Doktorin Lisa-Maria Kellermayr, die die letzten beiden Jahre in den Dienst der Bekämpfung der Pandemie und dem Wohl ihrer Patientinnen und Patienten stellte, wurde in den Selbstmord getrieben. Sie ist ein Opfer von psychischer Gewalt, von Hass aus dem Netz und von einem System, das sie im Stich gelassen hat. Ein System, dass seit März 2020 zugesehen hat, wie sich etwas zusammenbraut. Wöchentliche Presse-konferenzen und Chaos statt Klarheit. Sogenannte Coronaleugner schrien nach Freiheit für sich selbst, während sie die von anderen bedrohten und damit auch beschränkten.

Es sind 20 Jahre her, als wir uns im Herbst 2002 zusammensetzten, um radio%attac zu „erfinden“. Ein paar Monate später, es war der 13. Feber 2003, funkte die erste Ausgabe durch den Äther. Damals führen wir noch mit einer selbstgebrannten CD ins Studio von Radio Orange in Wien. Heute exportieren wir radio%attac via 19 Sender nach Deutschland, in die Schweiz und nach Italien. Damals waren wir guter Dinge, heute denk ich mir manchmal, wir sollten auf "naiv", "blind" oder so umformulieren. Nur eines steht wie ein Fels in der Brandung: „Eine andere Welt ist möglich!“, muss möglich sein.

 

Redaktion: Sabine Weninger-Bodlak, Gerhard Gutschi, Paolo Fornaroli

 


999. radioattac-Sendung, 25. 07. 2022

 

Entfremdung, Umweltkollaps und die Suche

nach einem neuen Narrativ


Jahrzehnte neoliberaler Politik und Ideologie haben weltweit den Zusammenhalt von Gesellschaften ausgehöhlt und die Grund-lagen für den Aufstieg rechter Demagogen und Faschisten ge-schaffen, so George Monbiot. Währenddessen bewegen wir uns weltweit immer schneller auf einen Klimakollaps und einen Zu-sammenbruch der Nahrungsmittelproduktion zu. Die industrielle Landwirtschaft, insbesondere die Fleischproduktion, sei einer der Hauptfaktoren für die fortschreitende Zerstörung von Arten-vielfalt, Böden, Süßwasserreserven und Wäldern. Die UN haben bereits gewarnt, dass weltweit nur noch 60 Ernten verbleiben, wenn die Landwirtschaft nicht rasch und grundlegend verändert wird. Neben „direkten Aktionen“ etwa von „Extinction Rebellion“ und „Fridays for Future“ brauche es aber auch dringend ein neues emanzipatorisches Narrativ, so George Monbiot, um den moralisch, ökonomisch und politisch bankrotten Neoliberalismus abzulösen.

 

George Monbiot, Kolumnist beim Guardian und Buchautor ("United People: Manifest für eine neue Weltordnung", "Hitze", "Out of the Wreckage. A New Politics for an Age of Crisis")
https://www.kontext-tv.de/

Redaktion: Fabian Scheidler, Gerhard Gutschi

 


998. radioattac - Sendung, 18. 07. 2022

 

1 Jahr Kindeswohlkommission

 

Unser heutiges Thema: „1 Jahr Kindeswohlkommission“.
Warum es in Österreich eine Kindeswohlkommission braucht, wird sich mir nie erschließen! Außer vielleicht im Widerspruch zum Bundespräsidenten: „So sind wir!“
In der folgenden Pressekonferenz sprechen:
Irmgard Griess, ehemalige Präsidentin des Obersten Gerichtshof,
Michael Häupl, ehemaliger Bürgermeister von Wien,
Wilfried Embacher, Rechtsanwalt und ehemaliges Mitglied des Menschenrechtsbeirats
Sinaida Horvath von Refugee Law Clinic der Uni Wien

 

 

Redaktion: Gerhard Gutschi

 


997. radioattac - Sendung, 11. 07. 2022

 

 

"MEHR FÜR CARE!"

 

 

Im diesjährigen zivilgesellschaftlichen Praxissemester von attac hat sich eine Gruppe mit den aktuellen Problemen der Care-Ökonomie beschäftigt. Attac ist Teil des Netzwerks „Mehr für Care“ und fordert bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege und „Care“-Investitionen in Kinderbetreuung, Bildung und Gesundheit. Auch die „IG24“ ist Teil dieses Netzwerks und setzt sich insbesondere für die Rechte der 24h-Betreuer*innen ein. Diese haben besonders in der Corona-Krise viel geleistet und dabei gleichzeitig eine Verschärfung ihrer prekären Arbeitsbedingungen hinnehmen müssen. Das soll sich nun ändern, denn die IG24 zieht vor Gericht, um die Abschaffung der Scheinselbstständigkeit für 24h-Betreuer*innen zu erwirken. Denn diese stehen vielmehr in Abhängigkeit von Vermittlungsagenturen und den Familien, als dass sie selbst frei über ihre Arbeit bestimmen könnten. Für die Finanzierung des Prozesses hat die IG24 eine Crowdfunding-Projekt gestartet, das wir mit diesem Beitrag unterstützen möchten. Wenn auch ihr mehr wissen wollt oder das Crowdfunding unterstützen möchtet, geht auf IG24.at.

Redaktion: Clemens, Julia, Lisa, Sabeth

 


996. radioattac - Sendung, 04. 07. 2022

 

 


995. radioattac - Sendung, 27. 06. 2022

 

Money for Future – „100% erneuerbare Energie“

 

Heute sprechen wir über die Energiewende und ob eine Umstellung auf 100 % erneuerbare Energien bis 2030 überhaupt möglich. Hans-Josef Fell hat das Erneuerbaren Energien Gesetz (EEG) mit begründet mit Hermann Scheer zusammen und den Abgeordneten im Bundestag. Dank ihm und anderen haben es die Photovoltaik und Windenergie zur Wirtschaftlichkeit geschafft und sind heute die billigste Art Strom zu produzieren. In den USA werden Atom- und Kohlekraftwerke aus dem Markt gedrängt, weil sie nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden können. Die Energy Watch Group ist gemeinnützig und versucht die Wissenschaftskommunikation zu verbessern.

 

Redaktion: Gerhard Gutschi

 

 


994. radioattac - Sendung, 20. 06. 2022

 

Eva Menasse: "Dunkelblum"

 

 

Von „Ich würde dir gerne ein Buch schenken!“ – „Nein danke, ich hab schon eins!“ bis „Stilvolle Buchattrappen in gewünschter Länge!“ – so weit die etwas platten Gedanken zu Büchern und Lesen hierzulande.

Und nun zur anderen Seite: dem Bruno-Kreisky-Preis für das Politische Buch 2021, vergeben an Eva Menasse am 1. Juni 2022:

 

Bruno Kreisky betonte stets, durch das Lesen von Büchern „geformt worden zu sein“. Dieser Inspiration folgend wird seit 1993 der Bruno-Kreisky-Preis für das Politische Buch verliehen. Jährlich wird damit vom Karl-Renner-Institut in Zusammenarbeit mit dem SPÖ-Parlamentsklub und der sozialdemokratischen Bildungsorganisation politische Literatur ausgezeichnet, die für Freiheit, Gleichheit, soziale Gerechtigkeit, Solida-rität und Toleranz einsteht. Es wurden Preise in fünf Kategorien vergeben. Den Hauptpreis für das Politische Buch des Jahres 2021 erhält Eva Menasse für „Dunkelblum“ (Kiepenheuer & Witsch, 2021).

 

Zum Hauptpreis: Gelungene historische Romane können große Stränge der Geschichte verdichten und das Zusammenwirken von gesellschaft-lichen Strukturen und individuellem menschlichem Handeln besonders spür- und verstehbar machen. Wenn dies dann auch noch in heraus-ragender literarischer Qualität wie bei Eva Menasse gelingt, dann soll man von einem Meisterwerk sprechen. In „Dunkelblum“ erzählt sie die Ge-schichte des Massakers von Rechnitz vor allem an Hand des Verschwei-gens, Vergessens und Verdrängens der Menschen des fiktiven Ortes Dunkelblum. Es gelingt ihr, die Zustände des alltäglich-banalen menschlichen Zusammenlebens zu beschreiben, in denen eben auch haarsträubende Gräuel passieren können. Ihre Beschreibung der Umstände und der ganz „normalen“ Menschen ist präzise und erfolgt mit der gebotenen Ernsthaftigkeit und Bitterkeit. Menasse schafft es sprachlich jedoch, in den sich auftuenden Abgründen ebenso Raum für den Witz satirischer Überzeichnung und empathische Menschliebe zu finden.

 

Hier die Dankesrede von Eva Menasse im Bruno Kreisky Forum in Wien:


Redaktion: Gerhard Gutschi

 

 


 © Sophie Elias-Pinsonnault
© Sophie Elias-Pinsonnault

993. radio%attac - Sendung, 13. 06. 2022

 

Das globale Finanzwesen: Systeme der Ausbeutung

 

In dieser Folge analysieren Sophie Elias-Pinsonnault und Paolo Fornaroli, Studenten des Masterstudiums in Sozial-Ökologischer Ökonomie und Politik (SEEP) an der WU Wien, wie das globale Finanzsystem Menschen sowohl im Globalen Norden als auch im Globalen Süden ausbeutet. Sie gehen dabei auf die verschiede-nen Aspekte des Systems ein, sowie seine Entstehungsgeschich-te, um aufzuzeigen, dass dieses System menschengemacht ist und daher auch verändert werden kann.

 

 

Playlist / Zusatzinfo:
Kokoroko: "Ti-Di"
Rita Payes: "Algo contigo"
Ed Motta: "Manuel"

 

Redaktion: Sophie Elias-Pinsonnault, Paolo Fornaroli

 


992. radio%attac - Sendung, 06. 06. 2022

 

Konstantin Wecker 75!

 

 

GrüsSie zur Ausgabe 992.

 

Mit der heutigen Sendung soll einer meiner Säulenheiligen gefeiert sein. Einer jener Liedermacher, Sänger und Komponisten, der viele ihr Leben lang begleitet hat: Er wurde am 1. Juli 1947 in München geboren und feierte vor kurzem seinen 75. Geburtstag – Konstantin Wecker.
Eine Sendung ohne Worte!

 

Redaktion: Gerhard Gutschi