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917. radio%attac – Sendung, 28.12.2020

 

1. Kurzer Prozess einer unbequemen Wahrheit

        Wir befinden uns in einem Gerichtssaal. Gehüllt in eine Robe betritt die Richterin den Saal. Die Öffentlichkeit ist weit-gehend von dem Prozess ausgeschlossen. Unabhängige Prozess-beobachter sind nicht zugelassen. Lediglich einem einzelnen Journalisten wurde erlaubt diesem politischen Prozess beizu-wohnen.

        In der Mitte des Gerichtsaals steht ein großer, gläserner Käfig in welchem der Angeklagte sitzt. Er hat graues Haar, ist etwa 50 Jahre alt, zeigt sichtliche Anzeichen von Unterernährung und scheint Verwirrt zu sein. Vielleicht wurde er gefoltert…

        Im Art. 48 Abs. 1 der Grundrechtecharta der EU steht: „Je-der Angeklagte gilt bis zum rechtsförmlich erbrachten Beweis seiner Schuld als unschuldig.“ In welchem Unrechtsstaat also, verorten wir diesen Prozess? Wer ist der Angeklagte und wer die Täter?

 

2. The Soggy Bottom Boys / Dan Tyminski – Man Of Constant Sorrow

3. Das Plädoyer der Verteidigung

        In dieser Rede bespricht Nils Melzer, Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen für Folter, den Fall von Julian Assange.

Prof. Nils Melzer ist Inhaber des Lehrstuhls für Menschenrechte an der Geneva Academy of International Humanitarian Law and Human Rights. Er ist ferner Professor für Internationales Recht an der University of Glasgow. Am 1. November 2016 übernahm er den Posten des UN-Sonderberichterstatters für Folter und sonstige grausame, unmenschliche oder erniedrigende Behandlung oder Bestrafung.

Quelle von acTVism Munich:

https://www.actvism.org/politics/nils-melzer-fall-julian-assange/

4. Jimi Hendrix – The Star Spangled Banner

5. Ein kafkaeskes Urteil

        Julian Assange ist investigativer Journalist und Whistleblower. 2006 gründete er die Plattform „Wikileaks“ , durch welche er es sich zur Aufgabe gemacht hat, der allgemeinen Bevölkerung Informationen zugänglich zu machen, welche eigentlich vor ihr geheimgehalten werden sollten.

        In einem Rechtsstaat stellen die Medien die 4. Macht dar. Die Medien haben die Aufgabe, die anderen Mächte zu kontrollieren und der Bevölkerung das Fehlverhalten der Herrschenden aufzuzeigen. Doch manchmal vertuschen Regierungen die Wahrheit. Julian Assange hat dies aufgezeigt und sitzt dafür im britischen Hochsicherheitsgefängnis Belmasch. Im falle seiner Verurteilung und der damit einhergehenden Auslieferung an die USA droht ihm eine Haftstrafe von 175 Jahren. Alle, denen die Pressefreiheit am Herzen liegt, alle, denen Menschenrechte, Frieden, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit wichtig sind – sie alle sind jetzt gefragt, die Stimme zu erheben und die Freilassung von Julian Assange zu fordern!

Freiheit für Julian Assange!

https://www.freeassange.eu/#intro

6. Alison Krauss – Down in the river to pray

 

Redaktion: Sebastian Ludyga


916. radio%attac - Sendung, 21. 12. 2020

Froe Weihnacht!

 

In der heutigen Sendung hören wir, frisch aus der Kreativwerkstatt der radio%attac Redakteurin Sabine Weninger-Bodlak, zwei Gedichte, in welchen Sie das Jahr 2020 Revüe passieren lässt.

Moria

Weiter ein Beitrag der Redakteurin Veronika Ritter über die menschenverachtenden Zustände im Flüchtlingslager Moria – und abschließend ein hoffnungsstiftender Beitrag, wie die Coronakrise gemeistert werden kann, ohne, dass wir Österreicherinnen und Österreicher an ihrem Ende ohne Job, vor einer kaputtenWirtschaft und einem riesigen Schuldenberg stehen: Der Corona-Lastenausgleich.

 

Sabine Weninger-Bodlak: Coronalyrik & Kugelgedicht

Corona Lastenausgleich Petition: https://www.attac.at/kampagnen/die-corona-krise-solidarisch-bewaeltigen/corona-krise-jetzt-beitrag-der-reichsten-fordern

 

Redaktion: Sabine Weninger-Bodlak, Veronika Ritter, Sebastian Ludyga


915. radio%attac - Sendung, 14. 12. 2020

 

Hanno Loewy erzählt von Grenzen, Europa und der Wichtigkeit der Kommunikation

 

        Hanno Loewy leitet das jüdische Museum Hohenems, welches immer einen Besuch Wert ist. Die letzten Pro-grammpunkte handelten unter Anderem von Migration, Grenzen und Europa. Heute lässt uns Hanno Loewy an seinem großen Wissensschatz teilhaben. Auch online hat das jüdische Museum Hohenems viele Beiträge geteilt: www.lasteuropeans.eu

Musik: Die Musik dieses Beitrages stammt von der Band Schmitts Katze.

Mit kurzen Impressionen aus dem Lied: Hulyet, hulyet Kinderlakh

Lied 1: Odessa Bulgar

Lied 2: Keren Chave

 

Beitragsbild: WalserDietmar zu finden auf https://www.jm-hohenems.at/48493

 

Redaktion: Tabea Prestel


914. radio%attac - Sendung, 07. 12. 2020

 

"Was jetzt zu tun ist!"

 

        Der ehemalige Finanzminister Dr. Hannes Androsch liefert im Alter von 82 Jahren ein Buch mit Lösungsvorschlägen rund um die großen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen der Gegenwart. Er erklärt die Ursachen und empfiehlt Step by Step Wege, die Österreich nach vorne bringen könnten. Immerhin hat er über ein halbes Jahrhundert Wirtschafts- und Politik-erfahrung aus einer Zeit, in der man tatsächlich mit Anstand und Weitsicht zu-sammenarbeitete.

        Sabine Weninger-Bodlak hat das Buch gelesen, und mit dem Autor ge-sprochen. Auch über Politik, nur ohne Message Control.

 

Hannes Androsch, WAS JETZT ZU TUN IST, erschienen im Brandstätter Verlag.

 

Playlist / Zusatzinfo:

Das Lumpenpack, Das Coronalied

Ludwig van Beethoven, Klavierkonzert Nr. 5, UMG, Krystian Zimerman, Wiener Philharmoniker, Leonard Bernstein

Redaktion: Sabine Weninger-Bodlak


913. radio%attac, 30. 11. 2020

 

1. Der zweite Corona-Lockdown und seine wirtschaftlichen Folgen

        Die Arbeitslosigkeit ist hoch, immer mehr Betriebe bangen um ihre Existenz, die Regierung versucht politisch gegen-zusteuern.

        Was bedeutet der zweite Lockdown für die österreichische Wirtschaft und unsere Lebensbedingungen? Welche globalen Folgen hat die Pandemie nach mehr als einem dreiviertel Jahr? Reichen die bisherigen wirtschaftspolitischen Maßnahmen aus, um die Krise zu bekämpfen?

        Darüber sprechen Lisa Mittendrein (Attac) mit Kurt Bayer (Ökonom, ehemaliger Direktor der Weltbank und Attac-Finanzexperte) im Webinar.

Ein Beitrag von Franz Pichler

 

2. Jean Ziegler im Interview – "Verbrechen gegen die Menschlichkeit"

        Jean Ziegler war Sonderberichterstatter der UNO für das Recht auf Nahrung, Autor zahlreicher Bücher und ist im beratenden Ausschuss des Menschenrechtsrats der UNO. Im Interview mit Blickpunkte erzählt er von seinen Erfahrungen beim Besuch der geflüchteten Menschen auf Lesbos und über seine Meinung zur Situation von geflüchteten Menschen, die im österreichischen Maßnahmenvollzug gelandet sind.

Ein Interview von Markus Drechsler

(Mit freundlicher Genehmigung der Zeitschrift Blickpunkte)

https://www.blickpunkte.co/die-aktuelle-ausgabe/

 

Redaktion: Franz Pichler, Sebastian Ludyga

 


912. radio%attac - Sendung, 23. 11- 2020

 

20 Jahre Attac Österreich!

 

1. 20 Jahre Engagement für „Ein gutes Leben für alle“!

        Attac ist 20! Am 6. November 2000 hat eine Handvoll engagierter Menschen Attac Österreich gegründet. Aus einer überschaubaren Initiative entwickelte sich eine starke, aus der Zivilgesellschaft nicht mehr wegzu-denkende Kraft.

        Attac hat zwar nicht das Geld der Konzerne, ihrer Lobbyisten und Thinktanks, aber dafür die Kraft und Unterstützung vieler Menschen! Mit Expertise, Aktivismus und großteils ehrenamtlichen Strukturen engagiert sich Attac gegen die Übermacht der Konzerne und für ein gutes Leben für alle.

Danke an die vielen Aktivist*innen, Mitglieder und Unterstützer*innen, die unsere Arbeit ermöglichen!

https://www.attac.at/termine/20-jahre-attac

2. Corona-Lastenausgleich

        Auf unsere Gesellschaft kommen gigantische Lasten zu, weil die Corona-Krise und die Maßnahmen zu ihrer Bewältigung eine tiefe Wirtschaftskrise auslösen. Diese Lasten werden uns noch jahrelang verfolgen – und jemand wird sie tragen müssen. In der letzten Wirtschaftskrise nach 2008 waren das wir, die breite Bevölkerung. So weit darf es nicht kommen! Alle leisten derzeit einen Beitrag, die Reichsten müssen das auch tun.

Deswegen fordert Attac einen Corona-Lastenausgleich von den Reichsten.

https://www.attac.at/kampagnen/die-corona-krise-solidarisch-bewaeltigen/corona-krise-jetzt-beitrag-der-reichsten-fordern

 

Redaktion: Sebastian Ludyga

 


911. radio%attac - Sendung, 16. 11. 2020

 

1. System Change not Climate Change – Wien#autofrei #MobilitätswendeJetzt

        Die Bewegung System Change not Climate Change kämpft für die Vision von Mobilitäts-gerechtigkeit und einem autofreien Wien, denn der Auto-Verkehr ist in Österreich einer der größten Klimakiller. Dabei richtet sich die Kampagne nicht gegen die einzelnen Autofahrer*innen, sondern gegen jene Akteure, die aus Eigeninteresse versuchen, ein klimaschädliches System aufrecht zu erhalten. Am 23. Oktober, fand der Aktionstag statt, bei dem etwa der Platz vor der Industriellenvereinigung blockiert wurde, um auf die darin befindliche Autolobby aufmerksam zu machen.

Ein Interview mit Luise Bacher, Pressesprecherin von System Change not Climate Change.

Näheres unter: www.systemchange-not-climatechange.at

 

2. EU-Abgeordneter Pierre Larrouturou im Hungerstreik für Finanztransaktionssteuer

        In Brüssel finden momentan die letzten Verhandlungen über das EU-Budget statt, die es nur alle 7 Jahre einmal gibt. Pierre Larrouturou will diese Gelegenheit nicht verstreichen lassen und macht mit seinem Hungerstreik auf drohende Budget-Kürzungen bei Klima und Gesundheit aufmerksam. Kürzungen, die gerade jetzt, während einer globalen Pandemie und angesichts des voran-schreitenden Klimawandels völlig absurd erscheinen. Die Alternative zu solchen Kürzungen wäre eine Finanztransaktionssteuer. Diese Idee ist keineswegs neu, schon seit 2011 gibt es Entwürfe zu einem solchen Vorhaben, aber die Umsetzung wird von einigen EU-Staatschefs blockiert. Dabei würde eine Finanztransaktionssteuer der EU 57 Milliarden Euro einbringen.
Pierre Larrouturou

 

3. Verschlüsselungsverbot – Am Weg zum*r Gläsernen Bürger*in?

        Nach dem Attentat, das sich vor 2 Wochen in Wien ereignet hat, plant die EU nun offenbar, ein Verschlüsselungsverbot privater Nachrichten etwa über WhatsApp, Signal und ähnlichen. Schon seit vielen Jahren reagieren Regierungen nach jedem Attentat mit Verschärfungen der Überwachung. Man muss kein*e Aktivist*in sein, um die vorangetriebene Überwachung mit Sorge zu betrachten. Auch ein*e heute unbescholtene*r Bürger*in kann durch Gesetzesänderungen übermorgen schon Staatsfeind*in sein. Freiheiten, die man einmal aufgibt, bekommt man nicht so leicht wieder.

 

 

Musik:

Mal Élevé – Planet

Konny – Revolution

Die Ärzte – Deine Schuld

Georg Danzer – Wir werden alle überwacht

 

Redaktion: Veronika Ritter

 


haGalil e.V.
haGalil e.V.

 

910. radio%attac - Sendung, 09. 11. 2020

 

Geschichte wiederholen oder neu schreiben?

 

1. Anlässlich der Novemberpogrome vor 82 Jahren und der verstörenden Parallelen zur Gegenwart der Versuch einer Wutrede.

2. Michael Bonvalot über Faschismus und die Schwierigkeiten eines freien Journalisten, der von "Rechts" verklagt wird. https://www.bonvalot.net/

 

Redaktion: Sabine Weninger-Bodlak


909. radio%attac - Sendung, 02. 11. 2020

 

KLIMAWANDEL

 

Klimawandel hier, Klimawandel dort und dann noch Wörter wie „anthropogen“.
Klimawandel ganz konkret will heißen: „Wie sieht es eigentlich in Österreich aus?“ Vielleicht können wir und Informationen da-rüber, das manchmal nicht ganz greifbare Thema etwas näher bringen.
Im ersten Teil: Was bisher geschah und noch passieren wird.
Im zweiten Teil: Fokus auf die Auswirkungen in der Landwirt-schaft Österreichs.
Dazu Musik quer durch; von Marley bis Mozart.

 

Redaktion: Franz Pichler


 

907. radio%attac - Sendung, 19. 10. 2020

 

1. Kulturindustrie. Aufklärung als Massenbetrug

        In dieser Sendung wird ein Kapitel aus dem Buch „Dialek-tik der Aufklärung“ vorgestellt, geschrieben von den beiden Soziologen Max Horkheimer und Theodor Adorno. Im Sinne der Kritischen Theorie, die sie als soziologische Richtung mitbe-gründet haben, wollen sie auch in diesem Kapitel Herrschafts- und Unterdrückungsverhältnisse aufdecken, die sich in diesem Fall über die Kulturindustrie manifestieren. Kultur wurde nach der Aufklärung und vor allem im Kapitalismus zur Ware, die heute die Menschen gleichschaltet und Widerstand im Keim erstickt. Die Aufklärung führte demnach zum Gegenteil dessen was sie versprach.

 

2. Wien#autofrei – #MobilitätswendeJetzt – System Change not Climate Change

        Die Bewegung System Change not Climate Change kämpft für die Vision von Mobilitätsgerechtigkeit und einem autofreien Wien, denn der Auto-Verkehr ist in Österreich einer der größten Klimakiller. Dabei richtet sich die Kampagne nicht gegen die einzelnen Autofahrer*innen, sondern gegen jene Akteure, die aus Eigeninteresse versuchen, ein klimaschädliches System aufrecht zu erhalten. Am 23. Oktober, also diesen Freitag, findet daher der Aktionstag statt, bei dem vom Demonstrationsrecht Gebrauch gemacht wird und sich eine Fahrraddemo, vom Platz der Menschenrechte aus, die Straßen zurückholt.

Treffpunkt um 8:00 am Platz der Menschenrechte zu einem autofreien Frühstück, von dort aus dann die Rad-Demo. (Corona-Maske nicht vergessen)

 

Musik:

Funny van Dannen – Lass uns in den Park gehen

Funny van Dannen – Superglücklich

Kilez More ft. Morgaine & Äon – Wir könnten

 

Redaktion: Veronika Ritter


twitter.com
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906. radio%attac - Sendung, 12. 10. 2020

# Hass ist nicht normal

1) Eine kurzfristige Demo Anfang Oktober anlässlich verwerflicher Wahlplakate zeigte auf: Rassismus begleitet Österreich leider nach wie vor und das sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden.

 

2) ZARA, die Organisation für ZIVILCOURAGE und ANTI-RASSISMUS-ARBEIT bietet Beratung und Trainings und: wer von Rassismus betroffen ist kann Vorfälle (auch anonym) melden. Nähere Informationen: www.zara.or.at

 

3) Buchtipp: Ulrich Brunner, Lernen S´Geschichte, Herr Reporter! Bruno Kreisky Episoden einer Ära, Ecowin Verlag 2020

 

Redaktion: Sabine Weninger-Bodlak


905. radio%attac - Sendung, 05. 10. 2020

 

1. "Quantenwirtschaft"
Anders Indset: In seinem Buch „Quantenwirschaft“, erschienen im Econ Verlag 2019, sieht er Frauen auf der Überholspur.

2. Plastikpfand
Überholen geht noch, aktuell niedrige Teilnahme an der Petition für Plastikpfand, bitte mitmachen! www.global2000.at

3. Maria 2.0
Mariazweipunktnull.de setzt sich für eine Öffnung der Kirche für Frauen in Führungspositionen ein. mariazweipunktnull.de

4. „Wir haben Platz“
Erich Fenninger, Vorsitzender der Volkshilfe Österreich, anlässlich der Demonstration am vergangenen Samstag.
www.volkshilfe.at

 

Redaktion: Sabine Weninger-Bodlak, Gerhard Gutschi


903. radio%attac - Sendung, 21. 09. 2020

 

1. 65 Jahre Staatsvertrag – Wie neutral ist Österreich noch?

        Seit dem 15. Mai 1955, dem Tag der Unterzeichnung des Staatsvertrags, ist Österreich ein freies Land. Im Zuge der Staatsvertragsverhandlungen hat sich unser Land zu immerwährender Neutralität verpflichtet.
        Im Bundesverfassungsgesetz vom 26. Oktober 1955 wurde die Neutralität Österreichs gesetzlich festgelegt. Aber wie sieht es konkret mit der Absicherung und Festigung der Neutralität aus? Wurde sie in den Letzten Jahren nicht schon stillschweigend scheibchenweise ausgehöhlt, ja vielleicht schon so grob deformiert, dass sich Österreich nicht mehr wirklich als „neutral“ bezeichnen kann?

 

Ein Beitrag der Inhaltsgruppe FriedensAttac

 

2. Dr. Thomas Roithner – Die Militarisierung der EU

        Dr. Roithner ist Friedensforscher und Privatdozent für Politikwissenschaft an der Universität Wien. Der Sozial- und Wirtschaftswissenschafter untersucht u.a. Fragen der Außen-, Sicherheits-, Verteidigungs- und Friedenspolitik der EU und Österreichs, der Neutralität in Europa, der Friedens- und Konfliktforschung, der Politik der Gewaltfreiheit sowie der Friedens- und Antikriegs-Bewegung in Österreich.

Im Rahmen der Attac- Sommerakademie in Graz hielt Dr. Roithner einen Vortrag über die „Militarisierung der EU“. Wir hatten das Glück ihm in einem persönlichen Gespräch begegnen zu können.

 

Musik:

Kilez More – Krieg & Öl

 

Redaktion:

Sebastian Ludyga


900. radio%attac - Sendung, 31. 08. 2020

 

1. Inwiefern Jugend und Clubkultur politisch ist

 

Vor einer Woche fand der Solidarity Rave, eine Demo mit Partycharakter, im Auer Welsbach Park statt. Der Organisator Léon ist auch Mitbegründer der Interessensgemeinschaft Clubkultur und er erklärte uns in einem Interview, inwiefern „Zwidemu“ und ihre Veranstaltungen politisch sind, wie die Nutzung des öffentlichen Raumes neu gedacht werden sollte und auch über die Ziele der IG Clubkultur, die gerade jetzt für das Überleben der Clubkultur und des kulturellen Bereiches kämpft.

 

2. Hanau war kein Einzelfall, stoppt den Rassismus überall

 

An jenem Samstag vor einer Woche fand auch eine von der Migrantifa Wien organisierte Demo statt, die der 9 Opfer der rechtsterroristischen Morde in Hanau vor einem halben Jahr gedachte. Der Rassismus, der allerorts herrscht, ist nochmal paradoxer, wenn man sich anschaut, warum viele MigrantInnen zu uns kommen. Unser Überlegenheitsgefühl ist völlig fehl am Platz, durch unsere Gier haben wir als westliche Welt ganze Weltregionen arm gemacht, durch unser Tun müssen Menschen ihre Heimat verlassen, unser eigenes Wirtschaftssystem profitiert immer noch von migrantischer Arbeit, und dennoch lebt Rassismus auf. Dennoch werden Menschen mit Migrationshintergrund von Rechtsextremisten ermordet. Ihr hört zwei Redebeiträge der Demo.

 

 

Redaktion: Veronika Ritter


899. radio%attac - Sendung, 24. 08. 2020

 

Viel mehr für alle! – PROSA: Projekt Schule für Alle

 

Sassan Esmailzadeh, Schulleiter, Administrator und Lehrer bei Projekt Schule für alle erzählt uns, weshalb die Schule ein so wichtiger Anlaufpunkt für Asylwerber und Asylwerberinnen ist und erklärt das ganzheitliche Konzept dieser Schule. Sie ist ein Ort für Bildung, Austausch, Kreativität und Emanzipation. Es ist schwierig dieses Projekt zu finanzieren, meint Esmailzadeh. Das es bis jetzt trotzdem funktioniert, liegt wohl daran, dass es von allen für alle ist. Weitere Informationen findet ihr auf: https://www.prosa-schule.org/

 

Redaktion: Tabea Prestel

 


Suhrkamp, 2019
Suhrkamp, 2019

898. radio%attac - Sendung, 17. 08. 2020

 

1. Billigflaggen als gemeinsame Ursache der Unglücke in Mauritius und Beirut

        In der letzten Zeit gab es zwei große Katastrophen im oder am Meer: Einmal die Umwelt-katastrophe in Mauritius, wo Tonnenweise Öl aus einem Frachtschiff läuft, und dann noch die Wahn-sinnsexplosion im Hafen von Beirut. Was verbindet diese Unfälle? Beide Schiffe sind unter einer Billigflagge gefahren. In der Schiffsfahrt ist es üblich, unter der Flagge eines anderen Landes zu fahren, das geringere Sicherheitsauflagen, Löhne, Steuern etc. zu leisten hat, 70% der Handelsschiff-fahrt bedienen sich der Billigflaggen, in fast alle Ölkatastrophen sind Billigflaggentransporte invol-viert. Es ist absolut unverantwortlich, Schiffe in so schlechtem Zustand, mit schlecht ausge-bildeter Mannschaft, die sich nicht verständigen kann, die schlecht bezahlt wird, mit kaum Sicherheitsauf-lagen durch die Meere fahren zu lassen. Wäre das gesamte Wirtschaftssystem weniger auf Profit-maximierung, sondern mehr auf Nachhaltigkeit ausgerichtet, hätten wir das Problem gar nicht.

(Tipp: Gemeinwohl-Ökonomie – Christian Felber)

 

2. "Wer nichts arbeitet, soll auch nichts essen" – Robert Misik

        Der österreichische Journalist und Autor Robert Misik schreibt regelmäßig im Standard, Profil, Falter und der Berliner Tageszeitung und hat zuletzt das Buch "Die falschen Freunde der einfachen Leute" verfasst. Zudem betreibt er eine wöchentliche Videokolumne namens „FS Misik“, aus der wir Ihnen dankenswerterweise nun einen Beitrag präsentieren dürfen. „Wer nichts arbeitet, soll auch nichts essen“ heißt die Folge Nr. 598 und handelt von Sebastian Kurz und den permanenten Kampagnen gegen die Arbeitslosen.

 

Redaktion: Veronika Ritter


897. radio%attac - Sendung, 10. 08. 2020

 

1) "STOPP DIE PLASTIKFLUT!"

Lisa Panhuber, Konsumexpertin von Greenpeace CEE in Österreich, im Interview mit Jutta Matysek:

     Greenpeace-AktivistInnen protestierten am 5. August 2020 mit einer vier Meter hohen Flascheninstallationen vor einer Lidl-Filiale im Salzburger Stadtzentrum. Die UmweltschützerInnen kritisierten die Flut an Wegwerfverpackungen beim Diskonter und forderten Lidl zum Umstieg auf Mehrwegflaschen bei Getränken auf.          Zahlreiche KundInnen vor Ort unterstützten den Protest von Greenpeace und bekräftigten die Forderung nach Mehrweg.
     Die Geschäftsführung von Lidl verweigerte hingegen das Gespräch zum Thema Umweltschutz komplett, den FilialmitarbeiterInnen wurde verboten, mit Greenpeace und MedienvertreterInnen zu sprechen. Schon nach wenigen Minuten drohte das Lidl-Management mit Klage und polizeilicher Räumung.
     Der friedliche Protest musste deshalb vorzeitig beendet werden. Greenpeace fordert Lidl auf, Umweltschutz endlich ernst zu nehmen und bis 2021 ein Mehrwegsystem einzuführen.

 

2) Fünf sinnvolle Apps für mehr Nachhaltigkeit und Umweltschutz

      Wir stellen fünf nützliche Apps vor: Mundraub, Too Good To Go, Ecosia, Grünzeit und NABU Siegel-Check. Ob Obst naschen im Wald oder durch Recherche einen Baum pflanzen – hört rein und findet heraus, welche App euch wie weiterhelfen kann!

 

Redaktion: Franz Pichler, Laura Hörner


Die Rosa-Hellblau-Falle
Die Rosa-Hellblau-Falle

 896. radio%attac – Sendung, 03. 08. 2020

 

Geschlechterrollen - hausgemacht!


Gedanken zum binären Geschlechtersystem

     Wir sollten darüber nachdenken, das versteifte Konzept der Geschlechter-Binarität, Mann/Frau, zu überwinden. Die Biologie hat längst gezeigt, dass Geschlechtervariationen natürlich vorkommen, die Soziologie, dass die Geschlechterrollen hausgemacht sind, und unser gesunder Menschenverstand, dass es völlig egal ist, welches Geschlecht, welche sexuelle Orientierung oder welche Andersartigkeit auch sonst unser gegenüber hat. Gehen wir nicht veralteten Klischees und Normen auf den Leim.

 


Stopp Air Base Ramstein

      Vom 25. bis 27. September 2020 finden in Berlin die Aktionstage der Kampagne „Stopp Air Base Ramstein“ statt (https://www.ramstein-kampagne.eu/). Diese Kampagne ist eine Friedensveranstaltung, die sich gegen den US-Militärstützpunkt in Ramstein-Miesenbach (Deutschland) stellt.

      Die Air Base Ramstein ist das größte Luftdrehkreuz der US-Streitkräfte außerhalb der USA und ein großer Umschlagsplatz für ihre Kriege. Laut “Stopp Air Base Ramstein“ hat die US-Regierung in Pakistan, im Jemen und in Somalia fast 5.000, im Afghanistankrieg 13.000 Menschen außergerichtlich durch Drohnen getötet. Zahllose weitere Opfer gab es durch US-Drohnen im Irak, in Syrien und in Libyen. Die große Mehrzahl der Opfer waren Unbeteiligte, wie Frauen, Kinder und alte Menschen, sogenannte Kollateralschäden, die billigend in Kauf genommen werden.

 

Musik:

„Little Game“ – Benny

„Aliens“ – Mine und Orchester mit Edgar Wasser

„Leben und Tod des Imperialismus“ – Kilez More

 

 

Redaktion: Veronika Ritter, Sebastian Ludyga


greenpeace
greenpeace

895. radio%attac - Sendung, 06. 07. 2020

 

Wie uns Viehzucht und Abholzen der Wälder Epidemien beschert!

 

     Wenn wir Wälder abholzen, siedeln sich Wildtiere mit ihren Krankheitserregern näher bei uns Menschen an, und die Artenvielfalt nimmt ab, wodurch die Natur die Krankheiten nicht mehr natürlich regulieren kann. In Folge treten Epidemien immer häufiger auf. Da die überwältigende Mehrheit (61%) der angebauten Biomasse von unseren Nutztieren verspeist wird, und sich Krankheiten in der Massentierhaltung sehr schnell ausbreiten, wäre es eine sinnvolle Epidemie-Prävention, massiv weniger tierische Produkte zu essen!

 

Dominik Webel über die Donauinsel und Klimawandelanpassung

     Dominik Webel von der Abteilung Wiener Gewässer erzählt uns von dem Donauinsel LIFE DICCA (Danube Island Climate Change Adaption) Projekt und erläutert die Maßnahmen, die gesetzt werden, um die Donauinsel Widerstandsfähig zu machen.

 

Zu hören gibt es drei schöne Titel von Bob Marley & The Wailers

Satisfy My Soul

Trench Town

Give Thanks & Praises

 

Redaktion:


893. radio%attac - Sendung, 22. 06. 2020

 

Lastenausgleich!

 

1. Attac-Statement vom 29.05.2020: Die EU-Kommission hat am Mittwoch, 27.5., ihren Plan zum Aufbau nach der Corona-Krise vorgestellt. Für das globalisierungskritische Netzwerk Attac ist der Plan keine angemessene Antwort auf die aktuelle Krise. Der Vorschlag ändert nichts an den strukturellen Problemen der EU und der Eurozone. Mit dem “Europäischen Semester” droht eine weitere Verschärfung neoliberaler Politik. Attac für EZB-Staatsfinanzierung und Lastenausgleich von den Reichsten.

 

2. Rassismus
Wer einen Blick auf die aktuelle Lage in den USA wirft wird feststellen: da gibt es ein Problem. Ein Problem, das nicht erst gestern entstanden ist, sondern eines das immer schon da war und nie gelöst wurde. Mitschuld am nach wie vor herrschenden Rassismus könnte eine kaum vorhandene Aufarbeitung der kolonialen Gräueltaten in unserer (eigentlich sehr unmittelbaren) Vergangenheit sein. Über die Kolonialisierung, Sklavenhandel und Rassentrennung ist noch lange kein Gras gewachsen, man sollte sich dieser Schuld am Leid eines großen Teiles der Welt bewusst werden und verstehen, dass unsere westlichen Länder nur aufgrund der Ausbeutung anderer reich sind. Und auch nach der Dekolonialisierung bestehen dieselben Macht- und Ausbeutungsverhältnisse weiter, nur subtiler.

 

3. Polit-Mord
Kassels Regierungspräsident Walter Lübcke wurde am 1. Juni 2019 mit einer Schusswunde im Kopf auf der Terasse seines Hauses gefunden. Etwas mehr als ein Jahr später, am 16. Juni 2020, begann der Prozess gegen den Tatverdächtigen Stephan E. und seinen mutmaßlichen Komplizen Markus H. Der Prozessbeginn ist für uns Grund uns den tragischen Mordfall aus dem letzten Jahr nochmals vor Augen zu führen.

 

 

Redaktion: Veronika Ritter, Laura Hörner


891. radio%attac - Sendung, 08. 06. 2020

 

13th

 

Diese radio%attac-Sendung bezieht sich auf eine Dokumentation mit dem Titel „13th“ von Ava DuVernay. Mit 13th ist der 13. Zusatzartikel zur US-amerikanischen Verfassung gemeint. Er garantiert allen Amerikanern Freiheit und verbietet somit Sklaverei. Mit einer zentralen Ausnahme: Kriminellen kann diese Freiheit genommen werden. Die Massenbelegung von US-Gefängnissen bleibt bis heute mit der Sklaverei verbunden. Die Vereinigten Staaten beherbergen nur 5 % der Weltbevölkerung aber 25 % der weltweiten Gefangenen. 1972 waren in den USA 300.000 Menschen hinter Gittern, heute sind es 2,3 Millionen. Zum einen soll dieser Radiobeitrag klären, wie es zu diesen Masseninhaftierungen kommen konnte. Anhand von einigen Beispielen soll außerdem gezeigt werden, wie schwer es ist als Afroamerikaner in den Vereinigten Staaten zu leben – in einem Staat, der sie systematisch benachteiligt und als Menschen zweiter Klasse behandelt.

 

Musik:

Killer Mike – Reagan

Kanye West ft. The Game – Crack Music

Jason Moran – There’s a man going ‘round taking names

Common ft. Bilal – Letter to the free

 

Redaktion:

Laura Hörner

Sprecher:

Laura Hörner, Semhar Araya